Geschichte von BestLite by Gubi
BESTLITE BY GUBI:
Eines Tages im Jahre 1989 machen Lisbeth und Gubi Olsen in der Innenstadt von Kopenhagen einen Schaufensterbummel. Da sehen sie eine einfache und funktionale Leuchte, die ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie gehen in den Laden hinein, in dem Schuhe
verkauft werden, und erhalten die Auskunft, dass es sich bei der Leuchte um eine Bestlite handelt, die von der Leuchtenfabrik Best & Lloyd in Birmingham stammt.
Gubi und sein ältester Sohn Jacob fliegen nach Birmingham, um sich mit dem Hersteller von Bestlite zu treffen. Best & Lloyd war einmal der Stolz Großbritanniens mit Lieferungen an den Buckingham Palace, die Titanic, Downing Street, den Orientexpress u. A. Nun gibt es in den alten heruntergekommenen Werkstätten, die früher tausend Mitarbeiter aufnahmen, nur noch 15 Angestellte. Vergangen sind die Tage des Wohlstands mit eigenen Geschäften an exklusiven
Anschriften in Paris, Rom, London und New York. Nun werden die Produkte in Zeitungspapier eingewickelt, und Beispiele für die noble Geschichte von Best & Lloyd sind in der fabrik nur schwer zu finden. 1994 einigen sich die familien Best und Gubi darüber, dass Gubi die Verkaufsrechte für Skandinavien übernimmt.
2004 übernimmt Gubi die Produktions- und Verkaufsrechte für die gesamte Welt, und für Bestlite kann ein ganz neues Abenteuer beginnen. Heute wird Bestlite in den besten Designgeschäften der Welt verkauft, und eine noble Geschichte ist erneut ins Leben gerufen worden.
Die familie Gubi prüft in diesen Jahren die alten Designarchive, die Robert Dudley Best nach seinem Tod hinterließ. Das umfassende Archiv bietet fantastische Möglichkeiten zur Ergänzung der bestehenden Bestlite-Kollektion um alte Modelle. Robert Dudley Best verwendete zehn Jahre auf den Entwurf von Bestlite-Modellen.
Im Mai 2008 wird die BL10, die Best speziell für die Diamantschleifer in Birmingham herstellte, erneut auf dem Markt eingeführt. Im Oktober 2008 kommt die BL9XL – ein Megapendel.
EINE BAUHAUS-LEUCHTE:
Bestlite ist ein Musterbeispiel für die revolutionäre Entwicklung und das Umdenken im Bereich Design und Architektur in den Jahren 1919-33 in Deutschland. Diese Periode wird als Bauhaus bezeichnet und ist eine Bewegung im Rahmen von Design und Architektur, die der damaligen überflüssigen Verzierungswut ein Ende bereitet. Die Bauhaus-Schule konzentriert sich stattdessen auf Schlichtheit und funktionalität.
Bauhaus ist innovativ und eine Revolte gegen Traditionen und arbeitet daran, Kunst mit Industrie und funktionalität zu vereinen. Bauhaus gehört zu den Bewegungen, die sich am stärksten auf die Entwicklung von Design und Architektur im 20. und 21. Jahrhundert auswirkten.
EIN NATIONALES KLEINOD:
Bestlite wird 1930 in Birmingham erschaffen. Heute wird Bestlite als nationales Kleinod der britischen Design-Geschichte bezeichnet.
DIE ERSTE BAUHAUS-MANIfESTATION IN GROSSBRITANNIEN
Als Robert Dudley Best 1930 seine Bestlite-Leuchte auf den Markt bringt, zieht ihre funktionalität vor allem die Industrie an. Die Leuchte schafft den endgültigen Durchbruch bei den britischen
Architekten, nachdem sie 1932 von der Architekturzeitschrift „Architects’ Journal“ als erste Bauhaus-Manifestation Großbritanniens erklärt wird.
DIE WOHNUNG DES PREMIERMINISTERS, DOWNING STREET 10
Der Premierminister von Großbritannien ließ sich seine Dienstwohnung mit Bestlite einrichten. Dadurch wurde Bestlite eine der berühmtesten Leuchten Großbritanniens.
VICTORIA & ALBERT-MUSEUM
Das weltweit größte Museum für Kunst und Design, das Victoria & Albert-Museum in London, zeigt Bestlite als britischen Designklassiker.
DER DESIGNER HINTER BESTLITE:
Die Leuchten bei Best & Lloyd waren immer ein großer Teil des Lebens von Robert Dudley Best (1892-1984). Während seiner gesamten Kindheit spielt Robert Dudley Best in der Leuchtenfabrik. Er ist mit den familien der fabrikarbeiter befreundet, und in Birmingham ist er
als Erbe von Best & Lloyd bekannt. Daher überrascht es niemanden, dass Robert Dudley Best Industriedesign und Inneneinrichtung mit Schwerpunkt auf Leuchten in Düsseldorf und Paris studiert.
1928 reist Best erst nach Düsseldorf und später nach Paris. Hier wird Best stark von der Bauhaus-Bewegung beeinflusst, die mit ihren klaren Linien und dem reinen Stil über Europa hinwegrollt. Bests Kontakte in den kreativen Milieus inspirieren ihn so stark, dass er bereits während seiner Studienzeit 1928/29 die Leuchtenkollektion zeichnet, die später gleichbedeutend mit seinem Namen wird.
Best sprudelt über vor Ideen, wie sein bahnbrechendes klares Design die seit knapp 70 Jahren von seinem Großvater und Vater geführte fabrik in eine neue Epoche führen kann. Best möchte, dass die Kollektion der fabrik den Zeitgeist symbolisiert, avantgardistische Architekten anzieht und im Leuchtendesign den Ton angibt. Bestlite ist für Best der Weg zum Ziel.
Nach einer inspirierenden Studienzeit und der Rückkehr nach Birmingham zeigt Best die Zeichnungen seinem Vater. Es bedarf einiges an Überredungskunst, bis der Vater 1930 beginnt, die Leuchte zu produzieren. Der Vater, der die zweite Generation in der Leuchtenfabrik Best & Lloyd darstellt, zweifelt daran, dass die moderne Leuchte seines Sohnes – mit dem klaren Design – der bestehenden Kollektion und dem Zeitgeschmack entspricht. Die erste Versendung
appelliert zunächst nicht an die üblichen Kunden der fabrik, die sich verzierte Leuchten wünschen. Stattdessen erkennt der Industriesektor als erstes das Potenzial in der funktionalität, Qualität und dem dauerhaften Design von Bestlite.
Nach einem Artikel in der renommierten Architekturzeitschrift Architects’ Journal nehmen die britischen Architekten die Leuchte an und erklären sie als erste Bauhaus-Manifestation Großbritanniens.
Auch Winston Churchill gefällt Bestlite. Er stellt sie nicht nur auf seinen Schreibtisch in Whitehall, auch auf seinen unzähligen Reisen in der gesamten Welt ist sie dabei. Die Leuchte hat den Durchbruch geschafft.
Robert Dudley Best entwickelt die Kollektion weiter bis Ende der Dreißigerjahre. Heute befinden sich zehn seiner Leuchten in Produktion.
BEST & LLOYD - EINE FAMILIENDYNASTIE:
1840 gründet der Großvater väterlicherseits (Robert Best) eine fabrik für die Herstellung von Kerzenständern. Die fabrik erreicht den großen Durchbruch, als der Großvater einen speziellen Sicherheitsdocht erfindet, mit dem feuer verhindert werden kann. Der Sicherheitsdocht wird gut aufgenommen, und damit ist die Grundlage zum finanziellen Erfolg gelegt.
1868 geht der Großvater eine Partnerschaft mit dem Bankier Harry Lloyd ein. Von nun an führen sie das Geschäft gemeinsam unter dem Namen Best & Lloyd. Das Geschäft wächst in Rekordzeit, und die fabrik wird mehrmals erweitert. Im Laufe weniger Jahre breitet sich die fabrik über 1,6 Hektar aus und wird zur weltweit größten Leuchtenfabrik.
Robert Dudley Best übernimmt nach seinem Vater die Verantwortung für das weltweit größte Leuchtenimperium. 1979 – fünf Jahre vor seinem Tod – überträgt er die Verantwortung an seinen Sohn John Best. Best & Lloyd hat zu den geschäftigsten Zeiten 1.000 Angestellte und trägt den Titel Hoflieferant des britischen Königshofs.
DAS BESTLITE-LOGO
1880 wendet sich Best & Lloyd von der Herstellung von Kerzenständern der Herstellung von Gasleuchten zu. Die Gasleuchtentechnologie wurde gerade erst als neue Lichtquelle entwickelt. Bislang war Gas als gefährliche Substanz betrachtet worden, bei der Explosionsgefahr bestand. Daher konnten die Mitarbeiter der fabrik nur schwer glauben, dass eine neue Gastechnologie als Beleuchtung geeignet war. Als die Gastechnologie in die Produkte der fabrik integriert wird, brechen die fabrikmitarbeiter in großen Jubel aus. Sie konnten erkennen, welch großen Unterschied die Gasleuchtentechnologie als Lichtquelle macht und wie hilfreich dies in der Zukunft sein wird.
Die Reaktion wird auf Papier skizziert und später auf allen Bestlite-Schrauben zusammen mit der britischen Seriennummer eingraviert. Das Logo zeigt einen fröhlichen Mann mit den Armen in der Luft und ist gleichzeitig der Garant dafür, dass es sich um eine echte Bestlite von 1930 handelt.
© BestLite by GUBI
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